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Aus dem Kessel : Brei und Eintopf

#1212
Dinkelbrei

Nicht nur Hildegard von Bingen lobt den Dinkel - er ist gesund und schmeckt sehr gut. Wir garen den Dinkel zusammen mit Lauch und Zwiebeln in einer guten Fleischbrühe und folgen dabei einem Vorschlag der Ronneburger Burgküche. Und das Ergebnis ist schmackhafter als man denkt! Dieses Gericht ist auch als Speise der einfacheren Bevölkerung im Mittelalter gut vorstellbar.

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#1213
Gersteneintopf

Zugegeben: Ein Augenschmaus ist unser Eintopf nicht gerade. Aber er gehört zu den leckersten Gerichten unserer kulinarischen Zeitreise! Gerstenschrot, ordentlich Rinderbrühe, angebratenes Gemüse, Speck und - als kleine Hommage an unser Partnerkloster Müstair in Graubünden - geriebener, alter Bergkäse gehören in den gußeisernen Kochgrapen. In der Ostschweiz und in Südtirol ist Gersteneintopf und Gerstensuppe heute noch ein bekanntes Gericht. Eine mittelalterliche Überlieferung gibt es für dieses Rezept nicht, dafür aber paläobotanische Belege.

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#1214
Linseneintopf

Die meisten Zutaten dieses Rezepts lassen eher an die mittelalterliche Alltagsküche denken. Dann aber kommt der Safran dazu, das teuerste Gewürz überhaupt! Das Rezept zu diesem schmackhaften und sehr nahrhaften Eintopf ist im 14. Jahrhundert in der Toskana aufgeschrieben worden. Die aromatischen Kräuter für den Würzstrauß gibt es aber auch bei uns im Klostergarten, alter Bergkäse und Eier von Lorscher Klosterhühnern runden den Geschmack ab. Dazu ein Schuß Apfelessig - das schmeckt nicht nur, sondern folgt auch einer mittelalterlichen Ernährungsvorschrift!

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#1215
Olla potrida

Daß unser Eintopf überhaupt in der Rezeptliteratur auftaucht, vedankt er Marx Rumpolt, dem Hofkoch des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs am Ende des 16. Jahrhunderts - Rumpolt macht aus der Zubereitung dieses Gerichts eine wahre Kunst und verwendet nicht weniger als 90 Zutaten! Unsere Olla potrida ist etwas einfacher, enthält aber auch verschiedene Fleischsorten, viele Kräuter und einige exotische Gewürze. Bei diesem übrigens sehr schmackhaften Gericht aus dem großen Eisenkessel kommt es darauf an, die Garzeiten der vielen Zutaten auf einander abzustimmen - Teamwork und Organisationstalent sind gefragt!

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#1216
Manscho Blancko

Im Spätmittelalter galt ein Essen dann als besonders nobel, wenn es möglichst weiß war. Diese Mode stammt wahrscheinlich aus Frankreich, wo sich auch der älteste Beleg für ein „blanc manger“, ein „weißes Essen“ findet. Der Begriff wandert dann über ganz Europa und taucht zu „Manscho Blancko“ verballhornt auch Ende des 16. Jahrhunderts in Mainz auf! Grundzutaten sind Hühnerfleisch, Mandeln, Reismehl und wahlweise süße oder salzige Zutaten. Die Zubereitung dauert ein Weilchen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen - vor allem dann, wenn unser weißes Mus mit frischen Veilchen dekoriert wird.

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#1218
Rehpfeffer süßsauer

Küchenmeister Martino aus Como gab im 15. Jahrhundert die Empfehlung für dieses Gericht, das eigentlich schon ein ganzes Menü ist: Mit „Pfeffer“ bezeichnete man im Mittelalter noch jede ordentlich gewürzte Speise. Bei unserem Rehpfeffer wird das Fleisch sowohl gekocht als auch angebraten und mit einer säuerlichen und leicht süßen Sauce serviert, die mit Mandeln und Ingwer gewürzt ist. Ihre Grundlage ist die Marinade, in der das Fleisch gargekocht wurde. Dazu passen Semmelknödel und ein guter Wein - ein anspruchsvolles Herrenessen!

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