Haarnetze wurden schon im frühesten Altertum von den Damen getragen. In Mesopotamien (3200-2020 v. Chr.) waren Haarnetze aus mit Blütenblättern und Perlen verzierten Goldfäden. Seidenhaarnetze sind eine Erfindung Chinas. Aus Europa haben sich mit Schafwolle gehäkelte oder geknüpfte Haarnetze der Bronzezeit von etwa 1500 v. Chr. erhalten. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. trugen Griechinnen Haarnetze aus Gold- oder Seidenfäden. Auch die Römerinnen hatten Haarnetze oder Haarhauben. Ebenso kannte die byzantinische Mode das Haarnetz.
Im 12. Jahrhundert brachten es die Kreuzfahrer nach Europa. Es gab Haarnetze aus mehrfarbigen Seidenfäden, mit Stickerei auf Leinenstückchen verziert. Ein Haarnetz wurde auch unter dem Gebende getragen. Spätestens ab dem 13. Jahrhundert waren Haarnetze Allgemeingut und von größter Vielfalt. Im späten Mittelalter und in der Renaissance wiesen sie Perlen und Edelsteine als Schmuck auf und waren aus der Mode – wie zahlreiche Gemälde widerspiegeln – nicht mehr wegzudenken.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Haarnetz herzustellen. Ich selbst habe mich für das Häkeln entschieden, da die neuere Forschung davon ausgeht, dass ein Haarnetz, das schon in der Bronzezeit gefunden wurde, nicht geknüpft, sondern mit einer Technik, die dem Häkeln ähnlich ist, gefertigt wurde. 
Ich verwende gerade Seidengarn und gewachste Holzperlen und bin gespannt, wie es aussehen wird, wenn ich fertig bin.

Ein wunderschönes Haarnetz kann man sich im Kunstpalast Düsseldorf anschauen. Dieses ist allerdings geknüpft.

Beispiel: 

Cranach - Portrait einer jungen Frau

Ich bin fertig mit meinem Haarnetz. Ich denke, ich werde noch einmal eines machen mit etwas mehr Perlen. 
Anspruch: Muss mir gefallen, auch wenn es angelehnt ist, an historischen Vorbildern. 

Jetzt würde ich gerne eine Spätmittelalterliche Wulsthaube probieren. 

 

**Häkelanleitung für ein Haarnetz (Snood)** mit **deutschen Häkelbegriffen** – ideal für Anfänger und leicht abwandelbar.  

 🧶 **Material:** 
* Baumwoll- oder leichtes Acrylgarn (z. B. Stärke 3)
* Häkelnadel in passender Größe (z. B. 3,5–4 mm)
* Schere* Vernähnadel*
(optional) Gummiband oder Satinband zum Einziehen   

📏 **Größe:** Das Haarnetz sollte einen Durchmesser von ca. 20–25 cm haben (je nach Haardicke). 

  🧵 **Abkürzungen (deutsche Begriffe):**
 * MR = Fadenring (Magic Ring)*
Lm = Luftmasche*
Kettm = Kettmasche*
fM = feste Masche*
Stb = Stäbchen*
überspr. = überspringen*
Lücke = Lücke zwischen Maschen oder Luftmaschenbögen    

🪡 **Anleitung:**  
**Runde 1:*
* Beginne mit einem **Fadenring**.Häkle **12 Stäbchen** in den Ring. Runde mit **Kettmasche in das erste Stäbchen** schließen.👉 (12 Maschen)  

**Runde 2:*
* *3 Lm (zählen als 1 Stb) + 1 Lm*, dann *1 Stb in die nächste Masche, 1 Lm*, bis zum Rundenende wiederholen.Mit Kettm in die 3. Anfangs-Lm schließen.👉 (12 Stb, 12 Luftmaschenzwischenräume) 

 **Runde 3:*
* *3 Lm + 1 Lm*, dann *1 Stb in den nächsten Lm-Zwischenraum, 1 Lm*, Runde so weiterhäkeln.👉 (nun 24 Stb)  *

*Runde 4 bis ca. 10:** In jeder Runde:*3 Lm + 1 Lm*, *1 Stb in jede Lücke, 1 Lm*,→ ergibt ein luftiges Netz.

👉 Optional: In jeder 2. oder 3. Runde **in jede 3. Lücke 2 Stb arbeiten**, um das Netz zu erweitern.  *

*Runde 11 (letzte Runde):** Für einen festen Rand: *1 fM in jede Lücke, 1 Lm*,oder dekorativ: *3 Lm, 1 fM in nächste Lücke* → ergibt kleine Bögen.  

 🎀 **Band einziehen (optional):** Wenn du ein Satinband oder Gummi verwenden möchtest: * Häkle in der vorletzten Runde größere Lücken, z. B. *5 Lm, 1 fM in jede zweite Lücke*.* Ziehe das Band durch diese Bögen → so lässt sich das Haarnetz zuziehen.   

🧺 **Tipps:** * Für sehr dicke Haare einfach 1–2 Extrazunahmerunden häkeln.* Du kannst das Netz in glatt einfarbig oder mit Farbverlaufsgarn gestalten

 

Hier das Häkeldiagramm für das Haarnetz - Variante 1

Häkelanleitung: Grundmuster für ein Snood-Haarnetz - Variante 2 (meine getragene Variante) 🧶 Verwendete Maschen:

• Luftmaschen (Lm)
• Feste Maschen (fM)
• Kettmaschen (Kettm)
• Fadenring (MR)
• Doppelstäbchen (DStb)

✨ Allgemeines:Das Snood wird von der Mitte aus in Runden gearbeitet. Jede Runde beginnt mit Luftmaschen und endet mit einer Kettmasche. Ziel ist es, ein luftiges Netz zu häkeln, das sich dem Kopfumfang gut anpasst.▶ Start:Fadenring anschlagen.① Runde 1:

• 4 Lm (für das 1. Doppelstäbchen) + 2 Lm (Zwischenraum) = 6 Lm
• (1 DStb, 2 Lm) insgesamt 12x wiederholen, sodass 12 DStb und 12 Zwischenräume (Tunnel) entstehen
• Abschluss: 2 Lm, 1 Kettm in die 4. Lm des Anfangs-DStb

② Runde 2:

• 4 Lm (für das DStb) + 2 Lm (Zwischenraum)
• 1 DStb in denselben Einstich
• (1 DStb in nächstes DStb, 2 Lm) Runde wiederholen
• Abschluss: 2 Lm, 1 Kettm in die 4. Lm des Anfangs-DStb

③ Runde 3:

• 1 Kettm in nächste Masche
• 1 fM in den nächsten Tunnel
• (8 Lm, 1 fM in nächsten Tunnel) über die ganze Runde
• Abschluss: 1 Kettm in 1. fM

④ Runde 4:

• 3 Kettm entlang der Lm-Kette nach oben
• 1 fM in die 4. Lm dieser Kette
• (9 Lm, 1 fM in nächsten Tunnel) Runde fertigstellen
• Abschluss: 1 Kettm in 1. fM

⑤ Runde 5:

• 4 Kettm hoch in die Lm-Kette
• In die Mitte des Tunnels: 1 fM, 9 Lm
• Diese Runde wiederholt das Muster aus Runde 4

⑥ Runden 6–13:

• In jeder Runde: 4 Kettm hoch
• In die Mitte jeder Lm-Kette: (1 fM, 9 Lm)
• Runde endet mit Kettm in die erste fM

Tipp: Nach Runde 13 Snood anprobieren – je nach Haardicke evtl. zusätzliche Runde einfügen.⑦ Runde 14:

• 4 Kettm hoch, 1 fM
• (4 Lm, 1 fM in nächsten Tunnel) wiederholen
• Runde anprobieren:
  • zu weit? → 3 Lm statt 4
  • zu eng? → 5 Lm statt 4

⑧ Runde 15:

• In jeden Tunnel: 4 feste Maschen
• (Alternativ zur Anpassung: 3 oder 5 fM je nach Bedarf)

⑨ Runde 16:

• 1 Steige-Lm
• In jede Masche: 1 feste Masche

⑩ Runde 17 ff. (optional):

• Weitere Runden in festen Maschen bis gewünschte Breite des Randes erreicht ist
• Abschluss: 2 Kettm, Faden abschneiden, vernähen